Carl von Ossietzky

Carl von Ossietzky (1889–1938) war als Chefredakteur und Herausgeber der Berliner Zeitschrift Die Weltbühne einer der aufmerksamsten, namhaftesten, engagiertesten und scharfsinnigsten Analytiker des Polit-Alltags der fragilen Weimarer Republik. In einem Aufsehen erregenden Prozess wurde er 1931 als »Landesverräter« zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er eine Artikelserie über verbotene Aufrüstungsaktionen des Militärs publiziert hatte. Zutiefst von den Nazis gehasst, wurde er Ende Februar 1933 verhaftet und mehr als drei Jahre lang in Lagern im Emsland physisch und psychisch gebrochen. Er war vor Willy Brandt der letzte deutsche Friedensnobelpreisträger. Und er war der Erste, dem 1936 der Preis zugesprochen wurde, rückwirkend für das Jahr 1935, während er in einem KZ zuschanden gequält wurde.

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