Lukas Meschik

Vaterbuch

 

Im Alter von einundsiebzig Jahren stirbt der Vater zweier erwachsener Söhne ganz plötzlich nachts in seiner Küche. Jetzt herrscht Ausnahmezustand, und es gibt einiges zu tun: Ein Begräbnis ist zu organisieren, Wohnung und Garage sind auszuräumen. Fundstücke erzählen der Familie bisher Unbekanntes über den Toten.
Einer der Söhne ist Schriftsteller und tastet sich über das Schreiben an den Vater und an die Existenz als Hinterbliebener heran. Wer war der Vater? Führte er das Leben, das er leben wollte? Will der Sohn die Geheimnisse wissen, die nun ans Licht kommen?
Ein trauernder Sohn schreibt, beobachtet sich selbst beim Schreiben und beim Lesen – Handke, Knausgård, Foster Wallace, Kafka, Hermann –, sinniert über Tod und Vergänglichkeit, über das Leben und die Mitmenschlichkeit. Er erinnert sich an kostbare Details, bewahrt kleine Szenen, schaut auf seinen Vater, auf sich und auf ihre Beziehung zueinander und verbietet sich dabei jede Larmoyanz und Bitterkeit.
Was entsteht, ist Prosa in Stücken, sind Splitter mit Rissen und Brüchen, ist echt und ehrlich, tut weh und tut gut.

Buch

meschik vaterbuchISBN 978-3-99039-156-3
Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen
etwa 200 Seiten
erscheint am 15. Juli 2019

EUR 18,–

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wagnersche  tyrolia  morawa  

Pressestimmen

„Die Vaterfigur bleibt im Vagen, skizzenhaft im besten Sinn – und gewinnt gerade dadurch an Kontur und Identität. Im Kern geht es um die Frage, wie vom Vater überhaupt erzählt werden kann. […] Ein Erzählen in Streiflichtern, ein eindringliches Sichten und Mobilisieren der Erinnerung. Ein großes Vaterbuch.“
Wolfgang Paterno, profil

„Das Sterben gehört zum Leben wie der linke zum rechten Schuh. Und dennoch: Jedes Mal, wenn es sich ereignet, bleibt etwas in einem sprachlos zurück. Der Sehnsucht, dem Ringen nach Benennung, spürt Lukas Meschik in seinem 'Vaterbuch' nach.“
Sophie Reyer, Die Presse

„Das Buch ist nicht eigentlich melancholisch, obwohl Trauer und Verlust einfließen, genauso wie eine Liebe, die schwer zu erklären ist. Es ist tatsächlich, was es ist: eine unvollständige und vorläufige Ansammlung von Einzelteilen. Und doch ein literarisch stimmiges, wundervolles Ganzes.“
Karoline Pilcz, Buchkultur

„Lukas Meschik, ein sprachlicher Seelenmusiker. Er schreibt vom Gehen für immer, vom Bleiben, vom Wachsen der Erinnerung. Er formt Splitter, Fragmente zu einem poetischen Mosaik, im steten Wissen, dass es unvollständig bleibt und doch tief berührt.“
Buchmedia Magazin

„Meschik gelingt ein würdiges und würdevolles „Vaterbuch“, frei von Kitsch und überbordendem Sentiment. Manche Sätze sind derartig gut, dass sie zu schade dafür sind, gelesen und wieder vergessen zu werden.“
Markus Schramek, Tiroler Tageszeitung

„Und so gibt es Passagen, von poetischer Stringenz, dass man nur staunt, wie präzise und zugleich atmosphärisch offen erzählt wird – dieses Vaterbuch ist al-les andere als ein nun nüchternes Protokoll, das abgearbeitet werden will, das hätte der Vater auch nicht verdient und sein schreibender Sohn auch nicht.“
Frank Keil, MännerWege

„Es ist ein sehr berührendes Assoziat, welches Lukas Meschik mit diesem Buch vorlegt. Der Autor versammelt sehr genaue Beobachtungen und lässt das Publikum teilhaben an seinem poetischen Versuch, vieles von dem, was ein Leben ausmacht, aufzuzeichnen, ohne Sentimentalität bzw., wie ich finde, ohne die nötige Distanz zur beschriebenen Person aufzugeben. Den Leserinnen und Lesern bleibt viel Raum für deren eigene Gedanken und das ist gut so.“
Heimo Strempfl, Robert-Musil-Literatur-Museum

„Das hätte man gern, wenn man tot ist, wenn man – wer weiß – auf dem Küchenboden gefunden wurde, ein Butterbrot hatte man sich machen wollen und war umgefallen. Das hätte man gern selbst, dass der Sohn ein solches „Vaterbuch“ schreibt.“
Peter Pisa, Kurier

„Es ist Literatur als Schmerzbewältigung, die sich nicht in erster Linie an eine Leserschaft wendet – und dennoch gibt es dabei immer wieder Sätze, die aufhorchen lassen, weil sie sich aus der Spirale des Schmerzes herausstrecken und zu anregenden Gedanken einladen.“
Katharina Hirschmann, Wiener Zeitung

„Der Vater als starker Baum, als Flash eines Einundsiebzigjährigen, als Suizid-Aspirant, Fotomotiv, Lesestoff oder Gutschein-versessener Konsument. Aus all diesen Schnappschüssen lassen sich epische Geschichten ableiten, die mit der Zeit einen nuancenreichen „Helden“ hervorbringen, der mit jedem Satz zerbrechlicher und fragiler wird.“
Helmuth Schönauer