Jacques Callot

Die großen Schrecken des Krieges

Radierungen

Manifest gegen die Grausamkeiten des Krieges und Zeugnis eines individuellen künstlerischen Ausdrucks oder schlichte Propaganda in Zeiten des Krieges? Jacques Callot hat mit seinem Radierzyklus Die großen Schrecken des Krieges (Les grandes misères de la guerre) ein zeitloses Kunstwerk geschaffen, das Generationen von Künstlern nach ihm beeinflusst hat.
Jacques Callot gelang es aber auch, den Zwängen durch seine Auftraggeber zum Trotz, seinen eigenen künstlerischen Stil zu entwickeln, seine eigene Technik, seine Art des Schauens, der Bildkomposition, denn mehr als alles andere wollte er, wie er sich als Kind in einem innigen Gebet wünschte, „in dem Beruf sich auszeichnen, den er einst ergreifen würde“, und: Er wollte „43 Jahre alt werden“. Beide Wünsche sollten für Jacques Callot in Erfüllung gehen.

Buch

callot schreckenISBN 978-3-99039-094-8
Gebunden
Mit 18 Abbildungen nach Radierungen von Jacques Callot und einem Nachwort von Bernd Schuchter
66 Seiten
lieferbar

EUR 20,–

 

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wagnersche  tyrolia  morawa  

Pressestimmen

"Die Bildwelten des Kriegs-Zyklus wanderten direkt und offen in Goyas „Desastres de la Guerra“ (die Entwicklung Goyas vom Hofmaler zum gnadenlosen, düsteren Chronist der Schrecken des Guerilla-Krieges gegen Napoleon, ist verblüffend parallel zu der von Callot), von dort aus in die globale Ikonographie, wo sie bis heute unsere Wahrnehmung prägen und selbst noch in den ödesten Schockern präsent sind, wo man sie gerne als „verdammt realistisch“ preist. Ein wichtiges Projekt wider die Geschichtsvergessenheit und ein Baustein für die historische Bedingtheit unserer Existenz."
Thomas Wörtche, CulturMag

"Ein literarischer und intellektueller Doppelschlag ist Bernd Schuchter mit seinen Büchern über Jacques Callot gelungen, jenen Kupferstecher, der die Schrecken des 30-jährigen Krieges in ungewöhnlichen, teils fantasievollen Bildern festgehalten hat und Inspiration für zahlreiche Denker und Künstler war."
orf.at

"Heutzutage drängt sich angesichts seiner präzisen Schilderung der Grausamkeiten des Dreißigjährigen Kriegs auf diesen 18 Blättern die Parallele zu den Kriegen unserer Zeit auf. In diesen Bildern scheinen sich die Urerfahrungen von Vertreibung, Zerstörung, Vernichtung von Frauen, Kindern, alten Männern, aber auch die militärische Disziplin der Angreifer zu wiederholen und zu verdichten, die uns von täglichen Fernsehbildern zur Genüge bekannt sind."
Stefanie Leibetseder, literaturkritik.de

"Es ist gut begründet, den engen Raum der Callotschen Arbeiten anzusprechen. Wer das Buch mit den Stichen in die Hand nimmt, wird vielleicht im ersten Augenblick die Abbildungen enttäuschend klein finden, muss dann aber feststellen, dass die Kupferstiche in ihrer Originalgröße zum Abdruck gekommen sind."
Stefan Diebitz, Portal Kunstgeschichte

"Auch die zahllosen Figuren, die Callots Stiche bevölkern, scheinen „ich“ zu sagen – und mahnen, dass es kein gesichtsloses Leid gibt."
Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung

"Mahnmal und Propagandawerk."
Ingeborg Waldinger, Wiener Zeitung

"Kein Antikriegsbuch also in unserem nachaufklärerischen, immer auf das Individuum und seine Verantwortung bezogenen Sinn. Und doch ist es gerade Callot, der hier stecknadelklein und manchmal auf nur einem Blatt faszinierend-unglaubliche hunderte, ja tausende von Körpern, Gesichtern, Haltungen individuell formt, als Individuen versteht. Mit der Porträtmalerei der Renaissance entdeckt, popularisiert er damit ein Menschenbild, mit dem das Individuum, nicht ein König, ein Gott, für Krieg und Leid verantwortlich werden. Jacques Callot, Otto Dix oder die Nachhaltigkeit von Kriegen. Dies Buch erinnert daran."
Wolfgang Schmidt, kunstbuchanzeiger.de

"Dass Radierungen wie 'Die Gehenkten' einst genutzt wurden, um einfache Soldaten bei der Stange zu halten, tut der heutigen Wirkung kaum Abbruch."
Steirerkrone