Otto Tremetzberger
Die Unsichtbaren
Roman
Ein Ich führt ein ganz gewöhnliches Leben, Beziehung, Büro, Freunde und Bekannte, man isst Paella mit Kaninchen, man feiert den Geburtstag eines Kollegen. Und doch scheint das Leben nicht echt, nicht wahr.
Menschen sehen aus wie Schauspieler, bewegen sich wie in Rollen, man kippt in Musikvideos, alle reden und reden und der Erzähler sieht nur die sich bewegenden Lippen, als sähe nur er die Wirklichkeit hinter den Fassaden. Etwas in seiner Wahrnehmung – oder überhaupt – stimmt hier nicht.
Da liegt eine Notiz auf seinem Schreibtisch: Du sollst K. anrufen! K., ein alter Freund, ist im Krankenhaus. Der Erzähler bricht auf, besucht den Freund in seiner Kindheitsstadt – die Zweifel lassen sich nicht mehr beiseitewischen: Was ist wahr und wichtig? Ist überhaupt etwas wichtig? Ein trübender Nebel liegt über allem, der immer weiter Rätsel freigibt, wenn er sich lüftet: Die Wirklichkeit könnte genauso gut eine Fototapete sein, deren Details man erkennen würde, käme man nur etwas näher heran …
Buch
ISBN 978-3-99039-087-0
Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen
224 Seiten
lieferbar
EUR 20,–
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Pressestimmen
„Ein überzähliges Ausstattungsdetail hier und da (die eine oder andere Maske, den einen oder anderen Doppelgänger) könnte man vielleicht anmerken. Das trübt aber keineswegs die Freude an diesem Buch – an der bemerkenswerten atmosphärischen Dichte, mit der Otto Tremetzberger den Weg seines Helden vom Büroturm in den Kaninchenbau beschreibt, an der Kunstfertigkeit des Autors beim Verdächtigmachen der Wirklichkeit.“
Bernhard Oberreither, Der Standard
„Der Roman wirkt über weite Strecken wie ein Filmdrehbuch, Bilder hasten durch das Geschehen, dazwischen schnelle Schnitte, Blenden, Unschärfe und innere Monologe. Ein schwieriges Stück Literatur, interessant aber allemal.“
Rudolf Kraus, Bücherschau
„Der Roman Die Unsichtbaren erzählt davon in einem unaufgeregten und zurückgenommenen, fast schon zu leisen Tenor.“
Kulturernten
„Die Erfahrung, dass keiner er selbst ist, alles im Verschwinden, austauschbar, unsichtbar und letztlich vergänglich, ist in der Wirklichkeit kaum zu ertragen. Das Individuum ist in Auflösung begriffen.“
ekz.bibliotheksservice
„Der Spiegel, ein Werkzeug, um sich selbst betrachten zu können, lässt den Menschen verschwinden. K. taucht nicht mehr auf, der Erzähler findet ihn nicht mehr. Was er findet, ist im Spiegel ...“
Eva Maria Stöckler, Literaturhaus Wien
„Der Roman beantwortet keine Fragen, aber er wirft sie auf. Und er zeigt, dass wir die Grenzen, die wir um unser Konstrukt von Identität ziehen, nicht zu ernst nehmen sollten, weil sie auch fließend sein könnten.“
Ines Schütz, Die Referentin