Konrad Engelbert Oelsner
Luzifer oder Gereinigte Beiträge zur Französischen Revolution
Briefe
Konrad Engelbert Oelsner war Revolutions-Reporter und ein faszinierender Augenzeuge der Französischen Revolution. Seine Berichte aus Paris zwischen 1790 und 1795 kleidete er in die Form von Korrespondenzen.
Er war wohl einer der Umtriebigsten, sicherlich einer der heute Lesbarsten und der Lesenswerteste. Er saß auf den harten Bänken der Nationalversammlung und schrieb. Er war auf den Straßen, den Gassen, den Plätzen unterwegs, er erlebte Robespierre und Danton aus der Nähe und schrieb. Er ließ sich mittreiben von den Massen. Er war bei Versammlungen anwesend und sah hin und hörte aufmerksam zu und schrieb. Oelsner war mittendrin und erlebte mit, wie revolutionäre Hoffnungen umschlugen in Angst, Terror, Blutbäder – ein Sinnbild bis heute.
Mit seinen Aufzeichnungen, die er für sich begonnen hatte und dann publizistisch verwertete, für die er nach und nach in deutschen Magazinen Abnehmer fand, für seine neuesten Augenzeugenberichte und fulminanten Vignetten aus dem hochkochenden, revolutionär schäumenden Paris, war er der vorgeschobene Außenposten einer gebannt auf Frankreich schauenden Öffentlichkeit außerhalb der französischen Grenzen. Luzifer: bis heute eine großartige Parabel über Macht, Machtmissbrauch, despotische Machtberauschung und die Menschen, die die Revolution verschlang.