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Nur neu erschienene Bücher sind gute Bücher? – Zur Limbus Taschenbuchreihe

Ein Interview mit Johanna Rüdisser, die die Umschlaggestaltung der neuen Reihe übernommen hat und jedem Buch ein individuelles Aussehen verleiht. Die Fragen stellte Merle Rüdisser

Bücher sind inzwischen manchmal schneller vergriffen, als sie produziert werden. Um dem entgegenzuwirken und gute, wichtige Bücher lieferbar zu halten, hat Limbus eine Taschenbuchreihe ins Leben gerufen. Hier erscheinen – neu überarbeitet und korrigiert – Limbus Bücher und mit Walter Kliers Roman Grüne Zeiten erstmals auch ein Buch, das nicht ursprünglich aus dem Limbus Verlag stammt.
Um die Reihe insgesamt einheitlich und doch jedes Buch einzigartig zu gestalten, wurde Johanna Rüdisser mit der Covergestaltung betraut. Johanna Rüdisser wurde 1983 geboren, absolvierte nach der Matura Praktika von Restauration bis Bühnenbild und wurde erst einmal Tischlerin, um danach an der Universität für Angewandte Kunst in Wien zu studieren (Abschluss in Industrial Design 2011).

Wie gehst du an die Gestaltung eines Covers heran?

Zuerst einmal lese ich das Buch; ich muss mir ja das Grundmaterial anschauen. Manchmal stoße ich da gleich auf ein Motiv, das stellvertretend für die ganze Geschichte steht. Beim Hampelmann für das Cover von Ach der war das so, auch beim Kaffeehaustisch für Grüne Zeiten.

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Und wenn sich nicht gleich ein Motiv aufdrängt?

Dann recherchiere ich um das Buch herum – welches Thema steht über dem Ganzen? Bei Leutnant Pepi zum Beispiel waren es Briefe, mit denen sich ein guter Entwurf machen ließ.

Wie geht’s dann weiter?

Wenn feststeht, welches Motiv für das Cover am besten passt, mache ich mehrere „Typen“ von Bleistift-Zeichnungen, das heißt, ich lege Spielregeln für die Gestaltung fest und schaue, was am besten funktioniert: etwa nur Linien und keine Flächen, nur Flächen und keine Linien, mit oder ohne Schraffuren. Die Reinzeichnung mache ich mit Tuschestift, wobei sich da wieder interessante Effekte herausarbeiten lassen: der Tuschestift ist klarer, mit Bleistift kann ich die Textur des Papiers erhalten. Ganz zum Schluss wird die Reinzeichnung noch am Computer bearbeitet, damit die Flächen sauber sind und die Konturen scharf.

Ist der Autor in die Covergestaltung involviert?

Beim Cover für Hitler von innen war das so, ja. Da war es schwierig, ein Motiv zu finden, das für das Buch steht, aber keine unangebrachten Assoziationen weckt; ansonsten läuft die Kommunikation mit den Autoren über den Verlag. Bisher waren aber alle Rückmeldungen von den Autoren sehr positiv.

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