Eraldo Affinati, Marco Balzano, Claudia Durastanti, Helena Janeczek, Giacomo Sartori
Gleichgültigkeit II
Erzählungen
Nach der vielschichtigen Bearbeitung von Ressentiment folgt Gleichgültigkeit. Wenn man Gleichgültigkeit als Zeitwort denkt, als Begriff, der einen wesentlichen Grundzug unserer Gegenwart bezeichnet, bewegt man sich unvermittelt im Umfeld von Desinteresse, Trägheit, Teilnahmslosigkeit, Tatenlosigkeit, Apathie – in Zuständen also, die sich vor allem über einen Mangel definieren, einen Mangel an Empathie oder Einfühlungsvermögen. Etymologisch gesehen hat der Begriff jedoch eine komplexere Geschichte; es genügt, ihn wörtlich zu betrachten. Mit den Bestandteilen »gleich« und »gültig« ergibt sich eine zum heutigen Verständnis konträre Bedeutung, dass nämlich zwei Dinge als gleich gültig anzusehen sind.
Welchen erzählerischen Weg haben die fünf italienischsprachigen Schriftsteller und Schriftstellerinnen beschritten, die sich narrativ mit Gleichgültigkeit auseinandergesetzt haben?
Wir sind gespannt auf die Texte von Eraldo Affinati, Marco Balzano, Claudia Durastanti, Helena Janeczek und Giacomo Sartori.
Zeitgleich erscheinen die deutschsprachigen Beiträge von Marica Bodrožić, Tanja Raich, Monique Schwitter, Clemens J. Setz und Daniel Wisser auf Italienisch.